Mirjana Djordjevic montiert in ihrem Video "cinematische Signifikanten" und anderes visuelles Material metonymisch zu einer Art libidinaler Erinnerung an ein verlorenes Objekt: das (erotische / Liebes-) Objekt verlieren, den eigenen Status als (erotisches / Liebes-) Objekt fuer einen anderen verlieren.
Kino, das sich sozusagen technisch gesehen auf dem Verlust des Objektes gruendet (Kaja Silverman), wird in diesem Video als Pool an Repraesentationen und imaginierten Bildern unmoeglicher heterosexueller Beziehungen, unmoeglicher Begegnungen und unmoeglicher Fusionen gesehen.
Der gewaehlte Raum - Mirjana Djordjevic ist in Jugoslawien vor allem durch ihre installativen Konzepte und materialtechnisch aufwendigen skulpturalen Inszenierungen bekannt - ist die universale Lokalitaet gegenwaertiger kultureller visueller Produktion.
Waende, Spiegelungen, Waschungen, Membrane, Oeffnungen, Schleier, Vorhaenge, Gefaengnisse, Kapseln, Einschluesse, Entbloessungen, Trennungen, Durchblicke, Penetrationen und Durchdringungen, Sprengsel, Szenen aus Filmklassikern, Blockbuster Movies und Videoclips bilden eine Kette an Verschiebungen, ein visuelles Mapping von Trauer und Trauerarbeit. Die Tonspur wechselt von reduzierten unterdrueckten und bedrueckten Atem-Geraeuschen zu vitalen treibenden Musiknummern.
Begehren bleibt narzisstisch, imaginaer befangen und vergeblich.
Interessant ist die gewaehlte Perspektive der Kuenstlerin, die jenseits einer eindeutig gegenderten Position anzusiedeln ist.

(jfisch)

Spezifikationen

6min 52sec stereo Farbe PAL

Mitarbeit

Dank an u.a. rex, anem, remont association; jugoslovenska kinoteka.

Produktion

Raketa

Postproduktion

Raketa

Förderung

Fund for an Open Society Yugoslavia; Videoklub mora; institut za film beograd

Copyright

Mirjana Djordjevic

Sichtungskopie