goodbye, kleiner prachtkeks   Austria   1999

Daniel ANGERMAYR  

Zu sehen ist eine durchgehende Sequenz, in der ein männlicher Akteur versucht, eine sich vollkommen bewegungslos steif stellende (Nicht-)Akteurin auf den BeifahrerInnensitz eines auf einem Parkplatz stehenden Autos zu verfrachten. In immer neuen Anläufen bemüht er sich den durch die Bewegungslosigkeit schweren Körper so zu positionieren, dass diese Verfrachtung möglich wird. Zuletzt gelingt es ihm, die (Nicht-)Akteurin mit dem Kopf voran ins Gefährt zu bekommen und die Türe so zu schließen, dass ihre Beine beim offenen Fenster herausstehen. Er steigt zu ihr in den Wagen und fährt davon. Als Ton wurde das Lied "Goodbye, kleiner Prachtkeks" aus der Fernsehserie "Die Sesamstraße" gewält, der - im Zusammenspiel mit der verwendeten S/W-Ästhetik - der Szene einen ironisch-makabren Beigeschmack liefert.
Diese Arbeit entstand aus einer experimentellen Alltagssituation heraus, im Laufe der die Kamera spontan eingeschaltet wurde. Wie ist es möglich, daß ein lebender Körper, der bei vollem Bewusstsein und Bewegungsfähigkeit geschmeidig und leicht, im bewußten steifen Zustand jedoch sperrig und leblos wirkt? Die Arbeit spielt auf die Tatsache an, dass unser Körper beides ist: zu den Objekten gerichtet handelndes Subjekt und rein-physikalisches Objekt. Ein Körper ohne "Seele" - sprich: Willen - ist bloßes Material. Auch für den Betrachter dieses Films. (Raab)


Spezifikationen

4min 8sec stereo SW PAL

Technisches Protokoll

gefilmt auf Super 8; geschnitten auf U-Matic

Produktion

Daniel Angermayr, Alexandra Bosshard

Copyright

Daniel Angermayr

Sichtungskopie

Medienkunstarchiv Wien