"17?10" ist die geschnittene und leicht stilisierte Dokumentation Kurt Krens einer Aktion Otto Mühls auf der Kölner Kunstmesse 1970. Die Aktion wurde von der amerikanischen Cellistin und Performerin Charlotte Moorman auf dem Cello mit sonoren Klängen begleitet.
Auf einem runden Platz von etwa zehn Metern Durchmesser stellen sich vier nackte AkteurInnen in Reih und Glied auf, wobei abwechselnd ein Mann und eine Frau einen Platz einnehmen. Das Publikum, das eben aus sicherer Entfernung die Aktion erwartet, scheint gespannt. Jeweils ein Akteur und eine Akteurin beginnen sich zu streicheln und zu befummeln und sich schlangenartig zur Musik zu bewegen. In weiterer Folge balgen sich alle vier AkteurInnen am Boden, und die Frauen, von denen eine einen Dildo ums Knie geschnallt hat, versuchen die Männer ansatzweise zu masturbieren. Hin und wieder sieht man Nackte mit Filmkamera und Mikrophon durchs Bild gehen, die die Aktion offensichtlich auch ablichten. Nach dem nächsten Schnitt stehen die AkteurInnen wieder und das Geschehen zentriert sich um den älteren der Männer, der frontal zu sehen ist und kreischt. Zu verstehen sind Sätze wie ?Ihr seid alle Arschlöcher!? und es scheint, als simuliere der Akteur in den After gestoßen zu werden oder er wird tatsächlich in den After gestoßen. In der darauffolgenden Tamponsequenz fischt der ältere männliche Akteur einen Tampon aus der Vagina einer Akteurin, präsentiert diesen danach den ZuseherInnen aus der Nähe und nimmt ihn abschließend in den Mund. Daraufhin wird eine Frau in Dirndlkleid aus dem Publikum ins Zentrum des Geschehens geholt. Sie wirkt eingeschüchtert. Der ältere Akteur demonstriert der Zuseherin im Dirndl aus der Nähe, wie man eine auf dem Kopf stehende Frau, die ihre Beine gespreizt hält, mit einer Nudelwalke penetriert. Nach dem nächsten Schnitt sind die vier AkteurInnen am Boden beim Streicheln und Spielen mit der Nudelwalke und den Fingern zu sehen. Der ebenfalls filmende Nackte begibt sich mit dem Objektiv seiner Kamera möglichst nahe an oder in die Vagina einer der Frauen. Danach pisst einer der Männer derselben, jetzt auf dem Rücken liegenden Frau ins Gesicht. Dann wird ein weißes Huhn vom älteren Akteur ins Geschehen gebracht. Er hält es mit der linken Hand am Hals, während er mit der rechten Hand die immer noch am Boden liegende Akteurin mittels eines Ledergürtels sachte peitscht. Danach wird das weiße Huhn rituell geschlachtet und dann von den sich abermals am Boden wälzenden AkteurInnen gebissen, dass die Federn fliegen. Zuletzt schlagen sich die vier gegenseitig relativ verhalten mit den zur Verfügung stehenden Requisiten. Der Film endet mit einer Sequenz, in der frontal der After eines der männlichen Akteure zu sehen ist. Eine gut geformte Kotstange tritt aus dem After aus und fällt auf ein weißes Papier mit der handgeschriebenen Aufschrift "Ende". (Raab) |