reading in absence. Tuer 14   Austria   2000

Ricarda DENZER  

"wie entstehen geschichten?- und wie kann man den moment, in dem sie entstehen festhalten?" diese ueberlegung ist der ausgangspunkt der kuenstlerin ricarda denzer fuer ihre audio-visuelle produktion "tuer 14. reading in absence".

denzer laesst personen aus ihrem umfeld kommentierend eine leere leerstehende wohnung durchwandern. diese wohnung ist wie der von allem inwendigen fleisch befreite panzer einer krabbe eine leere schale ein geruest eine ruine ein rest. und waehrend die personen noch glauben ueber die anderen ueber diese fremde welt zu sprechen und sie anhand ihrer minimalen spuren zu rekonstruieren oder zu imaginieren gedaechntisarbeit zu leisten sind sie bereits im netz ihrer sprache und vorstellungen verfangen.

die leere des ortes triggert ein lesen des abwesenden das zunehmend zu einem investieren und bedeutungproduzieren mutiert. die tonspur verselbstaendigt sich mehr und mehr etabliert kontexte und verdeutlich die komplexitaet von viewing/reading praktiken.

waehrend sich die videobilder kontemplativ und delirierend zugleich durch den "untoten" raum bewegen ist verschoben dazu eine verbale emergenz zu beobachten findet ein anstuermen von fragmentierten assoziationen statt:

projektion intuition fiktion ueberlagern sich in den monologen der betrachterinnen die sprechend zunehmend zu leserInnen und autorInnen ihrer selbst und ihrer eigenen lebensframes werden.

(jfisch)


http://oefrei.at/tuer14.htm

Spezifikationen

13min 40sec stereo Farbe PAL

Mitarbeit

Video: Audiodesign: Fatih Aydogdu
Kamera: Reinhard Mayr
ErzählerInnen: Michaela Wolf, Susanne Schuda, Heinz Machat, Sirri Karats, Simon Klein, Elif.

Copyright

Ricarda Denzer

Sichtungskopie

Medienkunstarchiv Wien