N.I.C.J.O.B.´s Interesse gilt der Kreierung einer Art Synergieeffekt von Bild und Ton. Verwendung finden hierbei die unterschiedlichsten Ausschnitte aus Beständen von über 50 Jahren Television und über 100 Jahren Kino. Auch die Musik könnte ein Ausschnitt jeglicher bisher produzierter sein, sie müsste nur brauchbar für N.I.C.J.O.B ´s Mix sein und zufällig an sein Ohr und dadurch auch schon in seine Hände gelangen. Dann ist es schon Found-Footage, wird nach dem Prinzip des Sampelns zum semantisch unbesetzten Terrain.

Zwar sind die Aneignungspraktiken der 80er Jahre noch nicht ausdiskutiert, und es findet sich auch Ende der 90er noch vereinzelt die Meinung, dass durch das Arbeiten mit gefundenem Material kein autonomes Kunstwerk entstehen kann, aber N.I.C.J.O.B. definiert seine Arbeit als aktiven Prozess, bei dem er dem Betrachter einen wesentlichen Teil der Arbeit überlässt.
N.I.C.J.O.B., der eigentlich Nicolas Jasmin heisst, spricht von einer extrem konservativen Haltung, durch die Copyright-Prozesse kontrolliert werden.

Die Codierung der DNS habe ein Orginal und eine Kopie, spätestens durch dieses Wissen sei für N.I.C.J.O.B. die Frage nach der Autorenschaft irrelevant geworden. Bei der Loopkonstruktion von * - ! #= agiert Patrik Dewaere scheinbar endlos; immer wieder hämmert er mit seinem Kopf auf die Kühlerhaube eines Vehikels, der Sound lässt die Szene zu einer autoaggressiven Bedrohung mutieren. N.I.C.J.O.B. versteht seine Arbeit als aktiven Prozess, der sich aus jahrelangem, passivem Konsumieren von TV-Trash, Videos und Musik ergeben hat. (Suess)

Ausstellungen

sincerely yours, 1998

Sofia Municipal Gallery, Sofia, Bulgaria

TED Gallery, Varna, Bulgaria

Spezifikationen

2min 8sec stereo SW PAL

Technisches Protokoll

found footage Produktion

Postproduktion

Redrun, Wien

Copyright

N.I.C.J.O.B.

Sichtungskopie