Shopping the World   Austria   1997

Bernhard CELLA  

Shopping the World ist ein Installationsvideo, das durchaus ohne Installation auskommt. Für die Ausstellung "from ten for one to ART" projizierte Bernhard Cella auf drei Säulen des Museums für angewandte Kunst in Wien ein jeweils dreiteiliges Videobild und zeigte Loops eines animierten Plakats: Interviews mit Konsumkunden wurden im Sujet einer Semotan-Palmerswerbung so montiert, als wären sie Sequenzen eines Automatenglücksspiels.

Die Befragten - alle mit Palmerswäsche ihrer Wahl bekleidet, bzw. bis auf die Unterwäsche entblösst, posieren in Shopping the World wie Models auf statischen Plakatwänden. Einzige Ausnahmen: sie sprechen. Und trotz aller Schönheit, trotz Schminke und Weichzeichner, professionellem Licht und professioneller Pose verbleibt eine un-modelhafte, äusserst intime Situation, während die Akteure über ihre Kaufobsessionen referieren.

Cella bietet eine Dechiffrierung von Werbesystemen am Konsumenten selbst. Nach Beendigung eines Statements scrollt das Bild nach oben, um Patz für eine neue Figur zu machen. Die Fragestellungen drehen sich um Lebensstil, Attitüden und Schwächen, Kaufverhalten und die besonderen Verhaltensweisen der sogenannten Verbraucher. Die spezifische Ästhetik der Werbung, angewendet am potentiellen Käufer selbst, ist die Oberfläche der Wertediskussion Cellas. (Suess)


Ausstellungen

from ten for one to ART, 1997

MAK - Museum für angewandte Kunst, Wien, Austria

Spezifikationen

30min mono Farbe PAL

Technisches Protokoll

DVC, Digital Sony Cam (Aufnahme); Media 100 (Schnitt, Postproduktion); Betacam SP (Master).

3 Videoprojektoren, 3 Videobänder, 3 Säulen.

Postproduktion

Zone, Wien

Förderung

Bundeskuratorin für Kunst Lioba Reddeker; Palmers

Edition

Basis Wien

Copyright

Bernhard Cella

Sichtungskopie

Basis Wien, Kunst, Information und Archiv, Wien