Lucky Like Daniel Rose   Austria   1997

Oliver HANGL  

Cha-Cha-Cha, one two, three, - right turn, left turn. Der Protagonist Daniel Rose tanzt auf einem waldigen Grundstück und ist hochmotiviert, glücklich (so sagt es uns ja schon der Titel) und lernwillig. Schnitt. Der Protagonist hat einen Blumenstrauss in der Hand und erzählt von seiner Liebsten: ...her name was Martha... Diese Frau ist das Objekt seiner Begierde und der Zuschauer glaubt den Beginn einer schnulzigen Softpornoproduktion oder die seifige Version einer Beziehungskrise mitzuerleben. Schnitt. Der Protagonist erzählt von Peggy und wie schön es mit ihr war. Während er Martha im weissen Kleid vor den Altar führte, trägt Peggy ein schwarzes Kleid und ihre Lippen schmecken nach spanischem Rotwein. So die Worte, die er uns in die Kamera erzählt. Schnitt. Jetzt stellt Rose keine weitere Verflossene in den kitschigsten Worten dar, sondern er wird persönlich: Honey, spricht er uns an, Honey I miss you.

In den weiteren Episoden der HomeVideoShow erzählt er uns mittels gnadenlosen Einzelheiten kurze Liebesbeweise. Je mehr er über sich spricht, desto stärker wird uns seine Einsamkeit bewußt. Hinter seinem Schreibtisch erzählt er uns seine Arbeitszeiten und dass er viel zu tun hat, bei den Liegestützen am Sonntagnachmittag offenbart er uns sein Ansinnen, für uns, geliebtes Objekt mindestens 10 Pfund abnehmen zu wollen, um eben genau so schön zu sein, wie wir es sind. Er sitzt in seinem Lieblingsrestaurant und zeigt uns, was er am liebsten isst, er liegt zu Hause auf seinem Sofa und zeigt uns, dass er auch krank sein kann, was immer er aber tut, er liebt und vermisst.

Inmitten seiner stets etwas eiligen Erklärungsbedürftigkeit (Bis gleich Honey) wird uns klar, dass wir die alleinige Rettung seiner vereinsamten Existenz sind und dass es uns gar nicht gibt. Wir sind phantastisches Konstrukt, Fiktion - genau wie Daniel Rose selbst.
Lucky Daniel Rose ?glaubt an Engel?, tröstet er uns. (Suess)


Ausstellungen

Daniel Rose In Double Fiction, 1997

Kunstverein Ludwigsburg, Ludwigsburg, Germany

Sanssouci, 1997

Kunstverein Hamburg, Hamburg, Germany

time out, 1997

Kunsthalle Nürnberg, Nürnberg, Germany

Art Club Berlin, 1998

Art Forum Berlin, Berlin, Germany

Oh Vienna, 1998

Tele 5 Bar, Hamburg, Germany

Kasino Club, 1999

Burgtheater/Kasino am Schwarzenbergplatz, Wien, Austria

Spezifikationen

23min mono Farbe PAL

Technisches Protokoll

Hi8 (Aufnahme); Media 100 (Digital Schnitt); Beta SP (Master)

Mitarbeit

Editing: Norbert Pfaffenbichler; Starring: Michael Krassnitzer

Produktion

Oliver Hangl

Postproduktion

Monoscope Studios Vienna

Copyright

Oliver Hangl

Sichtungskopie

Basis Wien, Kunst, Information und Archiv

erquicken sie sich am bonus track/oliver hangl