happy pi?ata, suicide pi?ata   Austria   1998

Uli AIGNER  

Zithermusik aus dem Nachkriegskriminalfilm "Der Dritte Mann", eine Frau als Pi?ata kostümiert steht in einer weiß-gekachelten Kombination aus Bad und Küche am Fenster. Pi?atas sind traditionelle mexikanische Figuren aus Pappmachée, die trotz ihrer bunten Schönheit das "Böse" symbolisieren. An jedem religiösen Feiertag und bei fast allen Partys werden Pi?atas aufgehängt und - nach mexikanischem Brauch - schlägt die Festgemeinde solange mit Stöcken auf die Puppen oder Figuren ein, bis die "böse" Hülle zerbricht und das "Gute" befreit wird. Das Gute zeigt sich hier in Form von herausfallenden Schokoladenbonbons und Zuckerln.

Bei Uli Aigner ist die Pi?ata eine Frau und zu Gast in Europa. Auch sie ist mit Süssigkeiten gefüllt. Geschlagen wird sie in Aigners Darstellung durch den gesellschaftlichen Blick auf das Weibliche. Sie steht in einem weissen Raum, blättert eine Modezeitschrift durch und reisst die Seiten heraus. Im Zweifel mit sich und ihrer Bedeutung lässt sie sich ein Bad einlaufen und wählt den Freitod durch Selbstauflösung. Die Hülle und der Inhalt - das Gute und das Böse vereinigen sich in einer Badewanne eines Wiener Ateliers. (Suess)


Ausstellungen

sincerely yours, 1998

Sofia Municipal Gallery, Sofia, Bulgaria

TED Gallery, Varna, Bulgaria

Spezifikationen

7min 40sec mono Farbe PAL

Technisches Protokoll

Consumer Kamera (Aufnahme); Media 100 (Postproduktion); Beta SP (Master)

Mitarbeit

Pi?ata/Schauspiel: Reinhilde Hanel; Kamera: Uli Aigner; Storyboard: Gerhard Paul; Kostüm: Uli Aigner, Vibeke Jensen; Bad: Alois Bernsteiner; Schnitt: Peter Gstach; Musik: Agnus Fairhurst "Lowest expectation"; anonym "Zither Musik"

Postproduktion

Zone, Wien

Förderung

Bundeskuratorin für Kunst Lioba Reddeker; BKA, Sektion Kunst

Edition

Basis Wien

Copyright

Uli Aigner

Sichtungskopie

Basis Wien, Kunst, Information und Archiv, Wien