'Fiktive "Kuenstlerinnen" signieren die Wand; die Namen sind aus diversen Zeitschriften (Mode, Kunst), Sci-Fi-Romanen etc. zusammengesetzt", so Christine Gloggengiesser in einem Kurzkommentar zu ihrem Video "Signature Walls".

Mit einem schwarz-goldenden Stift, gehalten und energisch gefuehrt von einem Daumen und einem Zeigefinger mit schwarz lackierten Fingernaegeln, werden weibliche Vornamen und Nachnamen in schwarzer Schrift an eine Wand geschrieben.

Die Namen sind neugewaehlte Kombinationen, klingende Varianten, die noch nicht durch Wiedererkennung signifiziert sind, also noch nicht identifiziert werden koennen. Diese klingenden weiblichen Namen treten wie Kostueme auf, wie Pseudonyme oder differente Moeglichkeiten, an die Bedeutung (und damit ein Werk) verknuepft werden kann.

Handschrift Signatur Unterschrift Urheberin Autorin: die Assoziationskette, die Gloggengiessers unpraetentioeses Video ausloest, fuehrt direkt in den Zusammenhang kuenstlerische Produktion / weibliche Subjekte. Mit ihrem Namen zu zeichnen konnten sich weibliche Kuenstler zeitweise nur bedingt leisten.

Das Video folgt den Schreibbewegungen der Hand fortlaufend an die verschiedenen vorerst leeren Stellen, die dann signiert werden. Immer erneut wird die Wand mit Namen bedeckt, die referenzlos bleiben, um am Ende an einer leeren Stelle anzukommen, die als freier Raum zurueckbleibt.

(jfisch)

Ausstellungen

TRABANT VIDEOS, 1996

Spezifikationen

10min kein Ton Farbe PAL

Technisches Protokoll

Hi 8 Sony Videokamera (Aufnahme);

Ein-Kanalvideoarbeit Videodatenprojektor, Zuspielgerät.

Edition

Trabant

Copyright

Christine Gloggengiesser

Sichtungskopie